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Zentral-
strasse 156
Is Gone

11. Juni 2022
Ab 18.00
an der Zentralstrasse 156
Enfant Terrible Bar

Essen Trinken Schwatzen Erinnern

 

KON
DU
LENZ
BUCH

Ein Bürohaus, ein lebendiger Organismus mit einer bewegten und wechselvollen Geschichte erleidet nach über 25 Jahren den unvermeidlichen Gentrifizierungstod.
Wir sind traurig und au chli hässig!

Wenn Du Teil dieser Geschichte bist, oder Dich sonstwie verbunden fühlst mit der Zentralstrasse 156, dann trag Dich mit Deiner Geschichte und Deinen Gedanken ein ins Kodulenzbuch ...

Komekom: Was ist das?

Marcel Zwingli hatte seinen Job als Tutor und Entwickler beim Verlagsmarketing-Think-Tank der Publicitas verloren, arbeitete als 50%-Assi am Publizistischen Seminar der Uni und verdiente daneben sein Geld mit Aufträgen als freier Weiss-ich-was von weiss der Geier welchen Organisationen. Und er hatte definitiv keine Lust mehr, Mitglied einer Grossorganisation zu sein und zwangsgemeinschaftliche Corporate Culture mit Weisswein um 11 Uhr morgens zu «pflegen». Er wollte frei sein, sagt er. Aber er wollte auch nicht solo in seinem eigenen Bürochen hocken. Sondern mit Menschen, die ähnlich tickten. Plus: Fax und Kopierer brauchte er ja nicht rund um die Uhr, da könnte man doch die Kosten teilen, überlegte er. Pascal und Dani ging es ähnlich; sie arbeiteten bei der SRG und wollten sich von der Radio- und Fernsehfabrik lösen. Also beschlossen die drei, zusammen zu spannen. Sie fanden einen netten grossen Raum in einer netten grossen Jugendstilwohnung an der sogenannten provisorischen Westtangente, der Sihlfeldstrasse. Ihr Landlord war Johannes Flütsch, Filmemacher mit Ambitionen und grad in einer entscheidenden Phase seines Spielfilmprojekts «Der Bergkristall». Heisst: er konnte die Kohle, die sie für das «Büro» abdrückten, gut gebrauchen. 

So hatten sie also ihre Büro-/Arbeitsgemeinschaft mit Adresse und minimaler Infrastruktur. Das war wohl 1989. Nun brauchte es noch einen Namen für dieses Ding. Sie nannten es «komekom, Kombinat Medien und Kommunikation». Ein kleiner Scherz, die phonetische Nähe zu Comecon (Council for Mutual Economic Assistance, mit Sitz in Moskau) gewollt. Jajaja. Mit dabei waren an der Sihlfeld auch Catherine und Evai.

Landlord Flütsch eröffnete der Gruppe eines Tages – das dürfte Anfang 1990 gewesen sein – seinen Plan, den Parkettboden in der ganzen Loge zu erneuern, und forderte, dass sie den Teil der Kosten für «ihren» Raum übernehmen. Der Boden war tipp-topp, fanden sie. Johannes fand das nicht. Zu wenig repräsentativ. So ging das nicht. Sie kündigten.

Von da ging es an die Langstrasse, gleich neben dem Sankt Pauli. Da hat dann die Medienhilfe für Ex-Jugoslawien in der Komekom ihre Zelte aufgeschlagen. Auch Züri90 hat sich in dieser Zeit formiert, Partys in den Zeughäusern wurden von dort aus organisiert. Und es kamen immer neue Gspänli dazu, Dani und Pascal hingegen zogen nicht mehr mit. Und später richteten sich die Komekom dann in den hübschen Büros an der Zentralstrasse ein, die man nun - der Verdichtung geschuldet - verlassen muss. Eine schöne Zeit war es, etwa als die Komekömler:innen in den Anfängen an der Zentralstrasse noch regelmässig Gschwelti kochten über Mittag oder andere leckere Dinge. Oder als man mit einer Vernissag und Auktion Geld zusammen kriegte für unabhängige Journis in Ex-Jugoslawien. Oder als ……

Da ist viel Kreatives entstanden. Jetzt müssen wir, am besten alle zusammen, die Komekom halt wieder abwickeln - mit einer fetten Party. 

MEMO
RA
BILIA

Komekom Impressionen

Galerie der Erinnerungen an die Zentralstrasse

Kontakt

Komekom

Zentralstrasse 156
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Catherine, Dominique, Roli, Stöff